Die Grenzgänger

Meinen Tabak bau ich mir

Meinen Tabak bau ich mir,
der wächst auf meinem Land
Steuern zahlen tut keiner hier,
rauch Du doch Stuyvesant

Wenn es mir an Fleisch gebricht,
schieß ich mir ein Rotwild
alles fehlet oftmals Dir,
was Dir die Hungersnot stillt

Ha, ha, Ha – alte Welt
magst zahlen, beten, hungern
und nach Fürsten Gnad und Gunst
das ganze Leben lungern

Stets ergiebig ist mein Mais,
und er gedeiht gar Wacker
dein Erdäpfel faulen Dir,
noch eh sie sind im Acker

Meinen Braten brat ich mir,
im eigenen Haus am Feuer
dir sind Holz und Fleisch und Salz,
alles viel zu teuer

Ha, ha, Ha – alte Welt
magst zahlen, beten, hungern
und nach Fürsten Gnad und Gunst
das ganze Leben lungern

Ich darf Wählen zum Kongreß,
ich bin ein freier Wahlmann
du bist ein Gehorcher nur,
ein Untertan und Zahlmann

Ich steh unter dem Gesetz,
gerichtet trifft mich Strafe
du stehst unter Polizei
selbst noch im Todesschlafe

Ha, ha, Ha – alte Welt
magst zahlen, beten, hungern
und nach Fürsten Gnad und Gunst
das ganze Leben lungern

Freudig kann ich Tag und Nacht,
an die Erde denken
du kannst trostlos deinen Blick
bloß in den Himmel lenken

25. April 1846 (Texanische Lieder)
Melodie: Yankee Doodle
(Text leicht verändert für die Grenzgänger-CD – Stuyvesant ist im Original “Roter Reiter”)