Pünktlich einige Tage vor dem TFFR-DFFP (Tanz & Folkfestival Rudolstadt -Deutscher Folkförderpreis), den sie gewannen, erschien die zugehörige CD. Das Konzept „Auswandererlieder“ wurde inhaltlich und musikalisch sehr abwechslungsreich umgesetzt. Von den 20 Titeln (Spieldauer: 64:00) sind vier von Fallersleben, dazu kommen je ein Tucholsky, Mehring, Weerth, Gerstäcker; vieles „trad.“. Drei Lieder stammen aus einer Bremer Revue, die von den Grenzgängern initiiert wurde. Die CD klingt stimmig und abgerundet, das Booklet ist mit 24 Seiten (Texte und Informationen) vorbildlich. Löblich auch das grafisch interessant gestaltete Pappcover.
Der Sound ist erstaunlich kompakt für ein Duo. Vieles wurde mit „Overdub“ eingespielt, aber bemerkenswert professionell, z.B., wenn Jörg Fröse Mandoline und Geige doppelte. Michael Zachcials Schwerpunkte sind der Gesang (interessante, modulationsfähige Stimme), eine sehr rhythmische Gitarre, E-Baß, Kompositionen, eigene Texte, Gesamtprojekt. Freunde aus der Bremer Szene (u.a. mit Cello, Piano, Alt- und Sopran-Saxofon, Gitarren, Bratsche, Akkordeon, Congas und Gesang) halfen den Gesamteindruck zu vervollständigen: erfrischende deutsche Folkmusik der besten Art.
Piet Pollack, Folk-Michel, Juli 1995