“Für Schwarze Frauen gibt es wenige Rollenvorbilder in der deutschen Geschichte.
Eine, die diese Vergangenheit bezeugt hat, ist die 1929 in Hamburg geborene
Fasia Jansen. (Die Zeit)”
„Die Grenzgänger“ erinnern an die afrodeutsche Liedermacherin und charismatische Persönlichkeit Fasia Jansen.
Geboren 1929 in Hamburg als Tochter des Zimmermädchens Elli Jansen und des liberianischen Generalkonsuls Momolu Massaquoi, in der NS-Zeit rassisch verfolgt und zur Arbeit in der Lagerküche des KZ Neuengamme zwangsrekrutiert, galt ihre ganze Zuneigung und Sorge besonders Kindern und den von der Gesellschaft Verachteten.
Fasia Jansen begann auf dem Akkordeon für Touristen im Hamburger Hafen und besserte so das Gehalt ihrer Familie auf. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie zur wichtigsten Stimme der westdeutschen Friedensbewegung.
Sie sang auf den Ostermärschen gemeinsam mit Joan Baez, spielte auf den ersten Waldeck-Festivals Mitte der 60er Jahre, interpretierte Lieder der Bergarbeiter, übertrug Gospels und Lieder der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung ins Deutsche.
Fasia Jansen spielte vor den Werkstoren in ihrer neuen Heimatstadt Oberhausen, bei Streiks für bessere Arbeits-bedingungen, gegen Werksschließungen und für den Erhalt von Zechensiedlungen im Ruhrgebiet.
In Oberhausen ist eine Schule nach ihr benannt, in Bremen eine Straße. 1991 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz für ihr lebenslanges Engagement. Die Wiederentdeckung ihres künstlerischen Werkes aber hat gerade erst begonnen.
Gemeinsam mit der “Fasia-Jansen-Stiftung” präsentierten “Die Grenzgänger” anlässlich ihres 25. Todestags die Premiere ihres Liederabends in Erinnerung an die großartige Fasia Jansen. Das Konzert am 29. 12. 2022 war in kürzester Zeit ausverkauft.
„Die Lieder der Fasia Jansen“ ist ganzjährig buchbar, es besteht die Möglichkeit, dazu den Film „Fasia – von trutzigen Frauen und einer Troubadora“ zu zeigen.