Die Grenzgänger

Hölderlin

Hölderlin
Die Lieder und Gedichte Friedrich Hölderlins: So kam ich unter die Deutschen

Friedrich Hölderlin (1770-1843) war gerade 19 Jahre, als im Nachbarland Frankreich die Bastille gestürmt und die Menschenrechte zum Gesetz wurden. Mit gleichgesinnten Schulfreunden, darunter dem später weltberühmten Philosophen Friedrich Hegel, begeisterte er sich für die Revolution und sah ein neues goldenes Zeitalter der Menschheit kommen.

Beeindruckt vom dem französischen Philosophen Rousseau, dessen These „Die Früchte gehören allen, die Erde aber niemandem“, begann Hölderlin zu schreiben. Vor allem den griechischen Dichter Pindar nahm er sich zum Vorbild und dessen „Werde, der du bist!“

Wortgewaltig und mit feiner Feder die Höhen und Tiefen des Lebens auskostend, schrieb Hölderlin in einer bis heute modernen Sprache vom Leiden an der „Bleiernen Zeit“, die alles Lebendige erstarren lässt, von der Sehnsucht nach Liebe und Schönheit, der Gewissheit, dass der Mensch von Natur aus gut ist und der Freiheit als Bedingung allen Lebens.

Über viele Jahre kämpfte Hölderlin gegen widrige Verhältnisse im Obrigkeitsstaat Württemberg an. Er ist Mitte 30, als man ihn verhaftet und wegen „Hochverrats“ verurteilen will, dem Prozess kann er entgehen, weil man ihn als „geisteskrank“ abstempelt. So verbringt er die zweite Hälfte seines Lebens in angeblicher „geistiger Umnachtung“ in dem Tübinger Turm, der heute seinen Namen trägt.

Warum Hölderlin?

Michael Zachcial und Dieter E Sattler
Zu Besuch bei einem der wichtigsten Hölderlin-Kenner: Michael Zachcial und Dietrich E. Sattler

Wie abgeschnitten scheinen uns heute die Jahre vor dem Aufstieg Hitlers, als wäre mit der Schuld am Furchtbarsten aller Verbrechen gleichsam ein Urteil über alle gefällt, die jemals von einem anderen Deutschland zu träumen wagten. Vielen Flüchtlingen und Opfern des NS-Staates aber galt der 1770 geborene Friedrich Hölderlin als die Stimme eines besseren Deutschlands, an dem sie auch unter widrigsten Bedingungen festhielten: Paul Hindemith vertont Gedichte Hölderlins gleich nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, Hanns Eisler schrieb die Musik zu „Die Heimat“ und „An die Hoffnung“ und weiteren Texten im Hollywooder Exil 1942/43 und der jüdische Komponist Viktor Ullmann komponierte noch 1943 in Theresienstadt Hölderlin-Lieder.

Die Menschenrechte wurden damals fast überall mit Füßen getreten. Erstmals Gesetz wurden sie im August 1789 im Anschluss an die französische Revolution als die „natürlichen, unveräußerlichen und heiligen Rechte des Menschen“. Was aber wissen wir über die, die diese Rechte auch in unserem Land durchsetzen wollten?


Das sagt die Presse:

  • Geschmeidig packt Zachcial die komplexen Verse in einprägsame Melodien. Das „Wohin denn ich?“ aus der „Abendphantasie“ ist ein echter Ohrwurm…. (René Zipperlen, Badische Zeitung)
  • Schon wie es losgeht – das lässt aufhorchen – da wird gleich eine Stimmung erzeugt, Atmosphäre geschaffen …. das hat etwas von bester Weill/Brecht-Tradition….. (Hinter den Schlagzeilen)
  • Über die Musik und den ausdrucksstarken Gesang von Michael Zachcial rückt einem der vor 250 Jahren geborene Dichter plötzlich ungewohnt nahe… (Bernhard Jugel, Bayrischer Rundfunk)
  • “Außerordentlich hörenswert!  Song für Song mischen sich neue Einflüsse in die Folk-Grundstimmung und zugleich in Hölderlins Sprache…” (Jan-Paul Koopmann, taz)
  • Ein gelungener Spagat zwischen Folk und Pop, vom Bayerischen Rundfunk zu Recht als „Album der Woche“ gewürdigt. Vor allem der ausdrucksstarke Gesang des Initiators der Gruppe, Michael Zachcial, trägt dazu bei, dass die CD auch ein jüngeres Publikum für die Gedichte des als schwierig geltenden schwäbischen Poeten gewinnen könnte.“ (Erich Maletzke, Schleswig-Holsteinische Landeszeitung)
  • „Es ist ja so, dass eigentlich jeder den Namen Hölderlin kennt, aber die wenigsten können etwas von ihm rezitieren“, sagt der Gitarrist und Sänger. So bezeichnete der „Südkurier“ den Dichter gar als Popstar. Und genauso klingen auch die Pop- und Folksongs, gewürzt mit einer Prise Blues und Jazz, in die „Die Grenzgänger“ den teilweise hohen, hymnischen Ton Hölderlins gehüllt haben. (Sigrid Schuer, Weser-Kurier)

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